Sonntag, 25. April 2010

Sonnenbrand

Na ganz toll. Da wollte ich meinen Tomaten, Paprikas, Kürbissen und Erdkirschen heute mal was Gutes tun, und sie für ein paar Stunden ordentlich Sonne tanken lassen. Dummerweise hatte ich wohl vergessen, meine Schützlingen eine ordentliche Schicht Sonnenöl, Lichtschutzfaktor mindestens-aber-auf-gar-keinen-Fall-weniger aufzutragen. Alles bis auf die Kürbispflanzen hat nun ausgesprochen fiese, weiße Flecken auf den obersten Blättern abbekommen. Merkwürdig, dass es die Hokkaidos so völlig kaltgelassen hat. Bei den großen, weichen Blättern hätte ich gedacht, dass es die am ehesten trifft...

Freitag, 26. März 2010

Stress

Nach den ersten warmen, sonnendurchfluteten Tagen - und für uns arme Heuschnupfengeplagte leider auch baumpollengeschwängerten Luft - beginnt es nun in meinem kleinen, zukünftigen Paradies an allen Enden zu sprießen und zu wachsen. Die Johannisbeersträucher und die Jostabeeren zeigen grüne Triebspitzen, auch die Himbeeren schieben ihre ersten Blättchen vertrauensvoll Richtung Himmel - und ich ersticke langsam, aber sicher in Arbeit. Ich habe inzwischen begonnen, dem Boden die ersten Beete abzutrotzen, was eine unglaubliche Schweißarbeit darstellt; ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie anstrengend es ist, eine über Jahrzehnte gewachsene Grasdecke mit Spaten und Co. zu durchdringen und abzutragen und anschließend das Ganze mit Kompost und ähnlichem anzureichern...

Hinzu kommt, dass meine Tomaten derart schnell in die Höhe (und auch in die Breite) geschossen sind, dass ich langsam nicht mehr weiß, wo ich meine gar nicht mehr so kleinen, grünen Schützlinge unterbringen soll. Ich befürchte, dass sie noch im April zu blühen beginnen werden - und für das auspflanzen ist es dann sicher noch viel zu früh. Vormerken für das nächste Jahr: etwas weniger Enthusiasmus bei den ersten Sonnenstrahlen und die Aussaatzeitpunkte großzügig um ein paar Wochen nach hinten verschieben.

Samstag, 13. März 2010

Für die Harten: Baldur-Garten (Teil 4)

Inzwischen ist es tatsächlich geschehen: ein (mir merkwürdig klein vorkommendes) Paket ist von einem freundlichen Mitarbeiter in gelber Kluft an meiner Tür abgegeben worden. Was sich nach einer relativ langwierigen Auspackzeremonie und circa zwei Tüten Futter für den Altpapiercontainer vor mir auf dem Tisch liegend befand, stellte sich wie folgt dar:



Dieses kleine, handliche Päckchen, was kaum eine Höhe von 40 Zentimetern erreicht, soll laut Angaben im beiliegenden Heftchen drei verschiedene Sorten Johannisbeersträucher enthalten. Da staunt man doch nicht schlecht; naja, vielleicht faltet es sich beim auspacken ja noch in einer mir unbekannten Weise in eine mir bisher ebenso unbekannte Dimension auseinander?

Immerhin verfügen die kleinen Zweigchen im Bündel über grüne Triebspitzen, was zumindest auf eine latente Lebendigkeit hindeuten könnte. Was ich mich nun allerdings frage, kann ich das genussversprechende Gehölz nun bei den derzeitigen Außentemperaturen von maximal zwei bis sechs Grad einfach so auspflanzen ohne dass es Schaden nimmt? Und wenn nicht, was mache ich nun damit?

Montag, 8. März 2010

Für die Harten: Baldur-Garten (Teil 3)

Zaghaft, wie sich die Blütenköpfchen der Schneeglöckchen im Frühjahr durch die Schneeschicht schieben, regt sich Hoffnung, dass tatsächlich in Kürze irgendetwas strauchartiges an meiner Haustür eintreffen wird. Zumindest hat Baldur-Garten mir soeben eine Versandbestätigung für meine Bestellung zukommen lassen. Was mir natürlich noch nichts über Art und Qualität des Inhalts verrät...

Überfluss

Als sie noch so klein und unschuldig in ihren Aussaattöpfchen beisammen saßen, sah es noch nach so wenig aus, aber so langsam glaube ich, ich habe mich bei der Menge der Tomaten- und Paprikapflanzen für meinen Garten etwas verschätzt. Ursprünglich war ich auch davon ausgegangen, dass nicht alle der Samen überhaupt aufgehen würden, geschweige denn, dass alle Keimlinge groß und kräftig werden. Nun, nach dem Pikieren, habe ich 19 kleine Tomatenpflanzen, Sorte 'Cerise Rot', 20 Paprika 'California Wonder' und zehn Paprika 'Frühzauber'... Wo um alles in der Welt soll ich die denn alle hinpflanzen?

Samstag, 6. März 2010

Juhu, endlich....

...wieder einmal Schnee! Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie sehr ich mich heute morgen darüber gefreut habe, dieses weiße Zeug pulvrig und mindestens sieben Zentimeter hoch vor meiner Terrasse vorzufinden. Ich hätte richtig Lust, ihm aus reinem Trotz mit einem Fön, kombiniert mit meinen bösen Blicken, zu Leibe zu rücken...

Freitag, 5. März 2010

Für die Harten: Baldur-Garten (Teil 2)

Misstrauisch geworden einerseits durch die im gestrigen Post erwähnten Warnungen vor meinem potientiellen Lieferanten für Johannisbeerproduzenten, andererseits dadurch, dass ich für meine am Sonntagabend abgesetzte Bestellung noch keinerlei Auftragsbestätigung erhalten habe, entschloss ich mich heute, einmal beim Vertrieb der Firma nachzufragen, wann ich denn mit der Lieferung zu rechnen hätte. Positiv kann ich immerhin schon einmal anmerken, dass die Reaktionszeit auf Anfrage-E-Mails als angenehm kurz bezeichnet werden kann - nach nur vier Stunden teilte man mir mit, dass meine Bestellung innerhalb der nächsten zehn Tage versandt werden würde. Na, da bin ich ja mal gespannt...

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Donnerstag, 4. März 2010

Für die Harten: Baldur-Garten (Teil 1)

Ich liebe Johannisbeeren. Bei meinem Frühstück sind sie in Marmeladenform immer mit dabei, am liebsten mit dem Löffel großzügig in ein vorsichtig ausgehöhltes Dinkelcroissant gefüllt. Natürlich liegt es da nahe, in einem neu entstehenden Garten ein paar Sträucher anzusiedeln, mit deren Hilfe das schwarze, rote oder weiße Gold direkt auf den Tisch gelangen kann. Von meiner Terrassentür gesehen auf etwa zehn Uhr befindet sich an der Grenze zum gegenüberliegenden Park noch ein relativ breiter Bereich, welcher meiner Ansicht nach ideal als Siedlungsfläche geeignet wäre. Recht sonnig und doch geschützt vor der prallen, austrocknenden Hitze des Sommers.

Also gut, nur woher die Sträucher nehmen? Anzucht aus Samen ist sicherlich ein mühseliges Unterfangen (hat das schon mal jemand ausprobiert und kann ein paar entsprechende Erfahrungen beisteuern?), also lieber fertiges Gehölz kaufen. Stecklinge wären vielleicht auch eine Idee, leider kenne ich niemanden, zumindest nicht wissentlich, der Johannisbeeren in seinem Garten zieht.

Bei meiner Suche bin ich dann im Internet auf die Seite eines einschlägigen Gartenversands gestoßen, der ein recht verlockendes Angebot macht: drei Johannisbeersträucher, die Beeren in jeder Farbe je einmal, für einen ausgesprochen günstigen Preis. Das klang dann schon wieder so gut, dass ich skeptisch wurde und erst einmal auf entsprechenden Bewertungsportalen im Netz nach Infos über Baldur Garten zu fischen begann. Das Ergebnis war wenig erbaulich, viele berichten, dass die Ware entweder halb tot oder gar nicht geliefert worden sei, zum Teil sind reichlich haarsträubende Geschichten dabei, welche stark an solche erinnern, die arme Irre zu berichten wissen, die blauäugig versucht haben, ihren DSL-Anbieter zu wechseln...

Weiterhin kann man sich natürlich fragen, ob es sinnvoll ist, billige Massenware in einen zukünftigen Biogarten zu verpflanzen. Aber ich denke mir einfach, ich lasse die Natur selbst entscheiden: sollte das Bestellte überhaupt lebend ankommen, wird es die erste Zeit im Garten entweder überleben und sich arrangieren, oder von hungrigen Läusen und Raupen in seine Einzelteile zerlegt werden.

Nach langem Überlegen siegte dann doch meine Neugier und ich bestellte am Sonntagabend die drei bezeichneten Sträucher im überaus strahlend bunten Webshop des zweifelhaften Anbieters. Wetten werden noch angenommen, ob ich eine Lieferung erhalte, wann sie eintrifft und in welchem Zustand meine potentiellen Frühstücksbereicherungsproduzenten sein werden...

Mittwoch, 3. März 2010

Ameisen im Schildkrötenpanzer

Um einmal erste zaghafte Versuche im Frühbeet zu unternehmen, habe ich im nahegelegenen Baumarkt zwei futuristisch anmutende Plastikmonster erstanden, die aussehen wie zwei mit einer übergroßen Faust zusätzlich ausgehöhlte Schildkrötenpanzer auf metallenen Spinnenbeinen. Diese kleinen Biester tragen den überaus kreativen Namen "Sun Tunnel" und dürfen nun Ihr Können an je zwei unter ihnen ausgesäten Reihen Radieschen und Möhren beweisen.

Was ich nach circa eineinhalb Wochen beobachten kann, ist eigentlich - gar nichts, da sich die Radieschen bisher noch nicht einmal zaghaft durch die Erdoberfläche gewagt haben. Von den Möhren erwarte ich ob ihrer langen Keimdauer von mindestens zwei Wochen natürlich noch keinen allzu großen Elan. Von den Radieschen hätte ich allerdings doch etwas mehr Begeisterung erwartet... Interessanterweise sind aber ungefähr in dem Bereich, in dem ich die Samen der rotgefärbten Erdfrüchte abgelegt habe, eine erkleckliche Anzahl Ameisen emsig dabei, ein mir nicht näher bekanntes Werk zu verrichten. Ob die sich vielleicht nach diesem langen und entbehrungsreichen Winter hungrig über meine Sämereien hergemacht haben...?

Erfolg und Misserfolg

Die gute Nachricht zuerst: Tomaten scheinen so ziemlich das beste Gemüse für angehende Heimgärtner zu sein; sie keimen schnell, gewinnen rasch an Größe und das einzige, was sie dafür brauchen, sind Wärme, Wasser und Licht - und von alldem viel. Von den 19 Samen, die in meiner Tüte waren, sind alle (!) aufgegangen und sehen nun nach etwa eineinhalb Wochen bereits so aus:



Was mich nun zu der weniger guten Nachricht führt - was Ihr niemals machen dürft, ist Salat oder Blumenkohl so ähnlich zu behandeln wie Tomaten, Paprika oder ähnliche Tropengewächse, sonst passiert nämlich folgendes:



Dummerweise hat weder Frau Kreuter in ihrem Buch geschrieben (zumindest glaube ich das, sollte ich ihr Unrecht getan haben, möge sie mir verzeihen), noch stand auf meinen Samentüten, dass man Salat lediglich zum Keimen warmstellen darf. Anschließend muss dieses anspruchsvolle Grünzeug ;) umgehend kalt (um die acht bis zwölf Grad) und sehr hell platziert werden, damit es die typische Kopfform entwickelt...

Also wird heute gleich mal eine neue Ladung Salat ausgesät...

Dienstag, 2. März 2010

Vor etwa zwei Wochen...

... hat mein "Experiment" nun also begonnen, bestehend aus folgenden Zutaten:
Ein etwa 800 m² großes Grundstück mit einem sanft abfallenden Hügel an der Süden zugewandten Vorderseite des Hauses mit anschließender Rasenfläche sowie leicht ansteigendem Gelände hinter dem Gebäude mit zwei leicht knorrig anmutenden Apfelbäumen. Dazu ein alternder Komposthaufen der aus einfachen Brettern zusammengesteckt ist. Weiterhin allerlei Werkzeug zum Bearbeiten des Bodens und seiner Erzeugnisse, etwa 20 Tütchen mit biologischen Sämereien eines einschlägigen Anbauverbandes, zwei große Säcke mit hoffentlich geeigneter Anzuchterde und eine ordentliche Portion Begeisterung. Und zu guter Letzt, nicht zu vergessen, die "heilige Schrift" des biologischen Anbaus - "Der Biogarten" von Marie-Luise Kreuter. Fehlt noch etwas?

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